Willkommen in Santiago! In Santiago de Compostela gibt es sehr viel zu sehen und zu tun; dazu sollte man mindestens einen zusätzlichen Tag zu Erkundungen im Netzwerk der Straßen einplanen, die Sie alle zur Kathedrale zurückzubringen scheinen.
Als PilgerIn beginnen Sie wahrscheinlich ihren Rundgang vor der Kathedrale, beim Kilometer Null. Eine Muschel und eine Plakette markieren die Stelle im Zentrum der Plaza Obradoiro (siehe unten).
Das Pilgerbüro finden Sie nahe der Kathedrale in der Rúa das Carretas 33. Die zwei Touristeninformations-Büros (eines für Santiago, eines für Galicien) befinden sich an der Rúa do Vilar, dort können Sie alle möglichen Informationen und Karten bekommen.
Wenn Sie daran interessiert sind Ihre „Compostela“, das Zertifikat der Vollendung der Pilgerreise zu erhalten, müssen Sie das Pilgerbüro besuchen, das 2016 in ein helles neues Gebäude verlegt wurde. Um von der Plaza Obradoiro dorthin zu gelangen, gehen Sie zum Parador (das Hotel zu Ihrer Linken, wenn Sie vor der Kathedrale stehen) und gehen Sie die Straße links hinunter. Auf halbem Weg kommen Sie an der öffentlichen Toilette vorbei und an der nächsten Straße biegen Sie rechts ab. Das Büro befindet sich am Ende dieser Straße und ist ganz leicht zu finden. Beachten Sie, dass nur wenige Pfeile den Weg anzeigen.
Die Kathedrale ist die größte Attraktion in Santiago und das aus gutem Grund. Sowohl innen als auch außen gibt es unzählige Schätze zu entdecken, tatsächlich zu viele um sie alle aufzuzählen, aber einige der Besten folgen unten.
Die Kathedrale – von Platz zu Platz
1. Plaza de Inmaculada, auch Azabache genannt:
Wenn Sie die Stadt betreten, ist der erste Teil der Kathedrale an dem Sie vorbeikommen, die Puerta de la Azabachería. Dies ist der Eingang der dem Kloster San Martin Piñario gegenüber liegt.
2: Obradoiro: Von Azabache geht man unter dem Bischofspalast durch, der an die Kathedrale grenzt; in diesem Palast würde man wahrscheinlich nie in Ruhe schlafen können, denn der Klang der Dudelsäcke die Sie willkommen heißen ist von morgens bis abends zu hören. Die Treppe führt direkt zum Obradoiro-Platz und Kilometer Null für PilgerInnen. In der Mitte des Platzes befindet sich die letzte Jakobsmuschel, und wahrscheinlich findet man Pilger, die für ein Foto ihre Schuhe ausziehen, und die Obradoiro-Fassade dahinter.
Diese Fassade ist der majestätischste und am meisten fotografierte Teil der Kathedrale und war Teil der Bauprojekte in Santiago im 18. Jahrhundert. Das barocke Design wird Ihre Augen in Bewegung halten und die großen Glasfenster ermöglichen die Beleuchtung des dahinter liegenden Pórtico de la Gloria. Dieser Pórtico war die ursprüngliche Fassade der von Maestro Mateo entworfenen Kirche, die 600 Jahre vor der neuen Fassade entstand.
3. Plaza Platerías: Wenn Sie rund um die Kathedrale weitergehen, erreichen Sie die Puerta de las Platerías (benannt nach dem Silberhandwerk, das noch in den Geschäften unterhalb des Platzes existiert). Sie werden feststellen, dass einige der Steinarbeiten durch ein anderes Material hervorstechen; dies sind Ersatz-Steinmetzarbeiten, die nicht immer an der richtigen Stelle angebracht wurden weil man die ursprüngliche Komposition vergessen hatte. Die Originale waren beschädigt und wurden schließlich in das Dom-Museum gebracht. Vor den Toren befinden sich eine Treppe und der Platerías-Brunnen, ein üblicher Pilger-Treffpunkt, der oft als der „Pferde-Brunnen“ bezeichnet wird.
4: Plaza de Quintana: Bei der Umrundung der Kathedrale erreichen wir über die Treppe hinauf die große Plaza de Quintana und die Puerta de Perdon. Die eigentliche Heilige Tür befindet sich hinter dieser Fassade (die eigentlich kein struktureller Teil der Kathedrale ist, sondern eher eine hoch dekorierte Mauer um die Heilige Tür selbst). Die Steinreliefs hier sind beeindruckend und zeigen 24 Heilige und Propheten.
Im Mittelalter war es üblich, dass PilgerInnen die Nacht in der Kathedrale verbrachten, auf den Steinböden schliefen und manchmal sogar um das Privileg rauften, in der Nähe ihrer erwählten Kapelle zu schlafen, wobei es sogar zu Todesfällen kommen konnte.
Die beste Zeit für einen Besuch ist früh am Morgen, bevor die Menschenmengen ankommen, wenn Sie in Ruhe und mit ein wenig Kontemplation einen Besuch in der Krypta machen und die Statue Santiagos umarmen können.
Der Botafumeiro, wahrscheinlich der größte Weihrauchkessel der katholischen Kirche insgesamt, wird von einer Gruppe von Männern, den Tiraboleiros über das Querschiff geschwungen (von Norden nach Süden). Es hat sich nur zweimal von den Seilen gelöst und niemals in der heutigen Zeit. Sein Zeitplan für 2018 war zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches unklar. Fragen Sie im Pilgerbüro nach weiteren Informationen.
Das Kloster und Museum von San Martin Piñario.
Das ungeheuere Ausmaß dieses Klosters ist schwer zu erfassen, aber wenn Sie dieses Gebäude genau beobachten während Sie durch Santiago gehen, werden Sie feststellen, dass Sie oft neben ihm stehen, wenn Sie sich auf der Nordseite der Kathedrale befinden. Es gibt drei Kreuzgänge!
Die Fassade der Kirche taucht hier überraschend auf und es ist eher ungewöhnlich, dass die Treppe hinab zum Eingang führt. Der Grund dafür war ein Dekret des Erzbischofs, dass kein Gebäude höher als die Kathedrale sein durfte; die Architekten gingen keine Kompromisse ein, indem sie etwa San Martin kleiner machten. Sie ließen einfach nach unten graben und begannen auf einem niedrigeren Boden-Niveau.
San Fiz de Solovio.
Im Vergleich zu den beiden oben genannten Kirchen fühlt sich San Fiz wie eine fast winzige Angelegenheit an. Um sie zu finden, begeben Sie sich zum Santiago Markt. San Pelayo (der Einsiedler, der die Knochen von Santiago wiederentdeckte) betete hier, als die Lichter ihn riefen. Großartig und majestätisch ist sie nicht, aber der älteste Bauplatz in Santiago sicherlich. Die Kirche, die heute existiert ist nicht das Original, aber Ausgrabungen haben die Fundamente und Gräber aus dem 6. Jahrhundert entdeckt.
Der Lebensmittel-Markt (Mercado de Abastos)
Der Obst- und Gemüsemarkt ist ein großartiger Ort zum Herumspazieren und zum Mittagessen. Im Vergleich zu anderen Märkten in Spanien (wie in Madrid und Barcelona) ist der Markt in Santiago eine ernste Angelegenheit. In der Tat erscheint die Architektur fast ausschließlich nützlich und so galicisch wie es nur geht. Die Verkäufer machen das Erlebnis aus, und selbst wenn Ihr Spanisch nicht auf Augenhöhe wäre, ist es einen Besuch wert, um Einblick in die Art und Weise zu bekommen in der die Einheimischen ihr ganz normales Geschäft betreiben.
Die Gebäude die Sie heute sehen, stammen aus den frühen 1940er Jahren, ersetzen aber diejenigen, die hier 300 Jahre lang standen. Tatsächlich sind viele der Verkäufer Marktbetreiber der zweiten, dritten oder fünften Generation.
Alameda-Park
Der Alameda Park war einst der Ort an dem sich die Einwohner Santiagos durch kunstvolle Darstellungen von persönlichem Reichtum und Größe hervorgetan hatten; die verschiedenen Wege, die den Park durchschneiden, sollten nur von Angehörigen einer bestimmten Klasse benutzt werden. Heutzutage ist es viel demokratischer. Der Park ist die Ort des Riesenrads und Volksfestes während der Sommermonate und einer Eislaufbahn während der Winterferien und eines massiven Eukalyptusbaums, der das ganze Jahr über die Kathedrale überblickt.
Der versteckte Pilger
Versteckt im Schatten der Kathedrale, auf der Plaza Quintana, ist der versteckte Pilger. Er ist nur nachts sichtbar und es könnte eine Weile dauern ihn zu entdecken.
Und schließlich gibt es viele weitere Klöster und obwohl es eine Herausforderung wäre alle zu besuchen, ist es wichtig zu erkennen, dass ihr Bau die Stadt die wir heute sehen prägt. Sich die Zeit zu nehmen zwischen ihnen zu spazieren wird unzählige kleine Schätze offenbaren.